FDP zu den Vorlagen der Einwohnerratssitzung vom 4.3.2016

Baukredit Gesamtsanierung und Erweiterung des Schulhaus Stapfer
Das imposante Gebäude des Schulhaus Stapfer in Brugg, erbaut in den Jahren 1909/1910 nach den Plänen vom Brugger Architekten Albert Froelich, wurde in den letzten fünfzig Jahren nicht mehr ganzheitlich saniert und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. – Eine Gesamtsanierung ist daher unabdingbar.

Es freut die FDP-Fraktion ausserordentlich, dass das Brugger Architekturbüro Liechti Graf Zumsteg Architekten AG den Wettbewerb gewonnen hat und mit der Planung betraut werden konnte. Einerseits kann dadurch besser auf die lokalen Gegebenheiten eingegangen werden und andererseits bleit das Steuersubstrat für die Planungsarbeiten in der Region. Das vorliegende Projekt gefällt in seiner schlichten, fast bescheidenen Art und besticht mit einem gelungenen Annexbau auf der Nordostseite. Der Ergänzungsbau tritt markant in Erscheinung, wobei die kräftig formulierten Pfeiler und Brüstungselemente den Bezug zum historischen Schulhaus suchen. Das Raumprogramm kann, ohne die Struktur stark zu tangieren, mit wenig und sanften Anpassungen im Altbau platziert werden. Mit einem Lift im Norden des Westflügels können die Ebenen des Schulhauses hindernisfrei erreicht werden. Obwohl der Ergänzungsbau nach Norden orientiert ist, sind dessen neue Räume, dank der grossflächigen Fensterfront, dennoch gut belichtet. Mit der Finanzierung der Gesamtsanierung und Erweiterung des Schulhauses Stapfer reduziert sich das Vermögen der Stadt Brugg um 11,4 Mio. CHF. Damit sinkt der jährliche Finanzertrag bei einer kalkulatorischen Verzinsung von 2% um rund CHF 228‘000.--/Jahr. Aus Sicht der FDP-Fraktion müsste eine teilweise Fremdfinanzierung, bei einem Hypothekarzins von rund 1% nochmals geprüft werden. Erfreut haben wir zur Kenntnis genommen, dass sich die Denkmalpflege vorbehältlich Beschluss des Regierungsrates mit CHF 485‘000.— beteiligen will. Die FDP-Fraktion stimmt dem Baukredit von 10,56 Mio. CHF für die Gesamtsanierung und Erweiterung des Schulhaus Stapfer sowie für die Sanierung des Sportplatzes Hallwyler zuhanden der Urnenabstimmung unter dem Motto: „Es mögen bald wieder Granatbäume blühen“ einstimmig zu.

Baukredit für den Ersatz der erdverlegten Leitungen des Fernwärmenetzes Hallwylerd
Die FDP-Fraktion sieht im Ersatz der 50 Jahre alten Fernwärmeleitungen die logische Konsequenz der im Sommer 2013 erfolgten Sanierung der Wärmeerzeugung des Wärmeverbunds Hallwyler sowie aller Unterstation mit Ausnahme jener des Schulhaus Stapfer. Die autonome Beheizung des Abwarthauses  Stapfer mittels einer separaten Gaskesselanlage wird aufgrund des geringen Gebäudevolumens aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen unterstützt. Ebenfalls wurde die Verlegung von Leerrohren für einen späteren Einzug von Strom- und Glasfaserkabel als sinnvoll erachtet. Die FDP-Fraktion stimmt dem Baukredit von CHF 480‘000.— einstimmig zu.

Baukredit für das Schulraumprovisorium Stapfer
Bei der Analyse dieser Vorlage stellte sich primär die Frage, ob es keine Alternativen zur Container-Miete geprüft wurden. Die Miete beträgt für 20 Monate immerhin CHF 346‘000.--. Was ist, wenn sich die Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Stapfer verzögert? Bei einer Verzögerung von 4 Monaten ergeben sich bereits Zusatzkosten von CHF 69‘200.--. Wie sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung beim Kauf von Occasions-Containern aus? Eine kurze Recherche im Internet zeigte, dass solche beschafft werden könnten. Es wurden noch einige weitere Punkte diskutiert und ein Fraktionsmitglied beauftragt die offenen Punkte mit dem Stadtbauamt zu klären. Sollte durch den Stadtrat bis zum 4. März 2016 keine schriftliche Wirtschaftlichkeitsrechnung nachgeliefert werden können, erwägt die FDP-Fraktion eine Rückweisung dieser Vorlage.

Für die FDP-Fraktion
Jürg Hunziker